Archäologisches Schutzgebiet

Die Schmücke als archäologisches Schutzgebiet

Die Kahle Schmücke ist nicht nur von seltenen und vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten und -gesellschaften übersät, sondern auch von zahlreichen Bodendenkmalen. 

Zahlreiche archäologische Fundstätten (vor allem ur- und frühgeschichtlich) auf dem kahlen Kamm der Schmücke haben dazu geführt, dass dort durch das Archäologische Denkmalamt Weimar ein Schutzgebiet beantragt wurde. Trotz vielfältigen Aktivitäten ist auch das bis zum heutigen Tage nicht erfolgt!

 

(Abbildungen sind Fundstücke von der Kahlen Schmücke)

"Ein ganzes System von Wällen, Gräben und vorgeschichtlichen Fluchtburgen überzieht den Kamm von Schmücke und Finne. Ein bronzezeitliches Hügelgräberfeld im Bereich des Kammes ca. 1 km westlich von Harras sollten ebenso wie der Burghügel unmittelbar westlich des Harraser Passes archäologischen Schutzes unterstehen",  heißt es in einem Gutachten für den Schmücke-Abbau. Auf diesem letztgenannten Hügel dürfte im Mittelalter ein Wachtturm zur Sicherung des Bergüberganges an der bedeutenden Verbindung von Oberheldrungen nach Hemleben gestanden haben.

 

Die Wüstung Altendorf in der Gorslebener Flur lag am Hang der Schmücke nach Gorsleben zu, an der Quelle Atraborn.

Über den Kamm verläuft ein Fernhandelsweg, der noch heute als "Rennweg" bekannt ist und die Burgen und Wehranlagen von Schmücke und Finne verband.

Im großen Schutzwürdigkeitsgutachten zum beantragten Naturschutzgebiet "Schmücke"
(Andres/Fechtler, Göttingen, November 1994) wird auch auf die archäologische Schutzbedeutung dieses sensiblen Gebietes verwiesen.

 

Doch was ist in den Jahren seit 1993 diesbezüglich geschehen? Unser  damaliger Arbeitskreis sendete an das Kulturministerium und das Landesamt für Denkmalpflege sowie an den Kulturbund diesbezüglich viele Signale; auch das Umweltministerium und zuständige Stellen in der Kreisverwaltung waren mit dieser Angelegenheit befasst!

 

Hans Günther

Östlich des Unstrut-Durchbruches zwischen den Orten Sachsenburg und Oldisleben beginnt der nordwestlich-südöstlich orientierte Höhenzug der Schmücke. Der zum nördlichen Rand des "Thüringer Beckens" gehörige Bergrücken gliedert sich in zwei Teile, der bewaldeten und der unbewaldeten, der "Kahlen Schmücke".

 

Im unbewaldeten Teil des Höhenzuges ist seit Jahrhunderten Ackerbau betrieben worden, bei dem die flachgründigen, dem Betrachter dunkelbraun erscheinenden Böden jährlich bewegt wurden. Die ständige Beackerung hatte zur Folge, dass immer wieder Bodenfunde aus urgeschichtlicher Zeit zu Tage befördert wurden, die das Interesse der Grundstücksbesitzer wie auch anderer interessierter